06.09.2024
Barrierefreies und altersgerechtes Umbauen: Wohnkomfort für jedes Lebensalter
Noah Harrison
Die Gesellschaft wird immer älter, und viele Menschen möchten möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben. Auch junge Familien profitieren von einem hindernisarmen Zuhause – sei es wegen des Kinderwagens oder weil das Heim Besuch von älteren Verwandten empfängt. Barrierefreies bzw. altersgerechtes Umbauen ist daher ein Thema, das längst nicht mehr nur Menschen mit körperlichen Einschränkungen betrifft. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung gezielt an neue Lebensphasen anpassen können, welche Maßnahmen Sinn ergeben und mit welchen Förderungen Sie rechnen können.
1. Warum barrierefreies Wohnen immer wichtiger wird
Demografischer Wandel
Der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung steigt stetig. Damit wächst auch der Bedarf an Wohnungen, die ohne Hindernisse nutzbar sind.
Mehrgenerationenwohnen
Immer häufiger teilen sich mehrere Generationen ein Haus oder eine Wohnung. Barrierearme Konzepte bieten Komfort für Jung und Alt – von der ebenerdigen Dusche bis zur rollstuhlgerechten Türbreite.
Wertsteigerung
Eine barrierefrei oder zumindest barrierearm umgebaute Immobilie gewinnt an Attraktivität und Marktwert, weil sie vielseitig nutzbar ist. Das macht sich bei Vermietung oder Verkauf bemerkbar.
2. Welche Umbau-Maßnahmen lohnen sich?
1. Stufenlose Zugänge
Ob Hauseingang, Terrassentür oder Wohnungsflur: Jede Schwelle ist ein potenzielles Hindernis. Ein ebenerdiger Zugang erleichtert den Alltag, gerade mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen.
2. Breitere Durchgänge
Türbreiten von mindestens 90 cm sind empfehlenswert, um problemlos mit Gehhilfen oder Kinderwagen durchzukommen. Achten Sie auch auf genügend Rangierfläche in Fluren und an Türen.
3. Rutschhemmende Bodenbeläge
Ein Sturz kann gravierende Folgen haben. Mit rutschfesten Fliesen oder einer strukturierten Oberfläche im Bad und anderen Nassräumen beugen Sie Unfällen vor.
4. Badumbau und Sanitärobjekte
Bodengleiche Duschen, Haltegriffe, unterfahrbare Waschbecken und erhöhte Toiletten sind zentrale Elemente in einem barrierearmen Bad. Die richtige Anordnung spart Bewegungsfläche und erhöht die Sicherheit.
5. Küche und Arbeitsflächen
Absenkbare Arbeitsplatten, leicht erreichbare Schränke und griffgünstig positionierte Elektrogeräte erleichtern den Alltag in der Küche. Denkbar ist auch eine Kochinsel, die man mit dem Rollstuhl unterfahren kann.
6. Smart-Home-Lösungen
Automatisch öffnende Türen, Sprachsteuerung für Beleuchtung oder elektrische Rollläden machen das Leben komfortabler und sicherer. Auch ein Notrufsystem kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
3. Finanzierung und Förderungen
Wer sein Haus oder seine Wohnung barrierefrei umbauen möchte, kann von verschiedenen Förderprogrammen profitieren:
KfW-Förderung (Altersgerecht Umbauen)
Die KfW-Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet Kredite und Zuschüsse speziell für barrierereduzierende Maßnahmen an (z. B. KfW-Programm 455-B). Typische Fördergegenstände sind der Badumbau, die Verbreiterung von Türen oder die Entfernung von Schwellen.
Regionale Programme
In Berlin gibt es gelegentlich Landesförderungen oder bezirkliche Programme, die Umbauten für Menschen mit Behinderung oder für seniorengerechtes Wohnen unterstützen. Informieren Sie sich bei der Investitionsbank Berlin (IBB) oder bei Ihrem Bezirksamt.
Pflegekasse
Liegt ein Pflegegrad vor, kann die Pflegekasse Umbaukosten bis zu einem bestimmten Höchstbetrag bezuschussen, zum Beispiel für eine barrierefreie Dusche oder Haltegriffe im Bad.
Steuerliche Vorteile
Unter Umständen können Handwerkerleistungen oder Sanierungskosten steuerlich geltend gemacht werden. Lassen Sie sich am besten von einem Steuerberater oder einer Steuerberaterin individuell beraten.
4. Planungstipps: So gelingt der barrierefreie Umbau
Frühzeitig an die Zukunft denken
Auch wenn aktuell keine Einschränkung vorliegt, lohnt es sich, in grundlegende Anpassungen zu investieren. Eine schwellenlose Dusche oder eine breitere Tür fällt im Alltag kaum auf, kann aber später unersetzlich sein.
Professionelle Beratung
Architekten, spezialisierte Planungsbüros oder Sanierungsbetriebe kennen die normgerechten Anforderungen (z. B. DIN 18040) für barrierefreies Bauen. Sie helfen, Fehler zu vermeiden und Fördermöglichkeiten optimal zu nutzen.
Durchdachte Raumaufteilung
Überlegen Sie, ob sich die Wohnküche in einen offen gestalteten Bereich integrieren lässt oder ob Sie das Schlafzimmer künftig im Erdgeschoss einrichten wollen, um Treppensteigen zu vermeiden.
Qualität vor Schnäppchen
Billige Baustoffe oder unsachgemäße Installationen rächen sich schnell. Investieren Sie in langlebige Materialien und eine fachgerechte Ausführung – das spart Folgekosten und erhöht die Sicherheit.
Schrittweises Vorgehen
Manchmal ist eine Komplettsanierung nicht finanzierbar. Priorisieren Sie daher Maßnahmen, die den größten Komfortgewinn bringen, z. B. eine bodengleiche Dusche oder das Entfernen von Türschwellen. Weitere Schritte können später folgen.
5. Unser Fazit: Barrierefreie Umbauten erhöhen Lebensqualität und Immobilienwert
Ob Sie Ihre Wohnsituation für das Alter vorbereiten, ein Mehrgenerationenhaus planen oder einfach mehr Komfort wünschen: Barrierefreies Umbauen ist ein zukunftsorientierter Schritt, der schon heute das Leben leichter macht. Mit den richtigen Materialien, einer soliden Planung und möglichen Fördermitteln wird Ihr Zuhause fit für alle Lebenslagen – und bleibt zugleich attraktiv für potenzielle Käuferinnen oder Mieterinnen.
GFM Bau GmbH unterstützt Sie gern bei der Realisierung Ihrer barrierefreien Sanierungs- und Umbaupläne. Von der Beratung zu Fördermitteln bis zur schlüsselfertigen Umsetzung bieten wir alles aus einer Hand. Nehmen Sie einfach Kontakt mit uns auf – gemeinsam gestalten wir ein Heim, das Komfort, Sicherheit und Wertstabilität vereint!